Qualifikationsbedarf in Kleinst- und Handwerksbetrieben bis 2020
Internationale Vergleichsstudie
Kleinst- und Handwerksbetriebe stellen nicht nur die überwiegende Mehrheit der KMUs in der Europäischen Union, sie sind auch die bedeutendste Quelle des Beschäftigungswachstums. Ihre Größe ist dabei Ursache für eine Reihe von spezifischen Herausforderungen, insbesondere im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit von (zukünftigen) Fachkräften. Vor diesem Hintergrund wurde im Auftrag der Europäischen Kommission eine Studie zur Identifizierung und Analyse zukünftigen Qualifikationsbedarfs in Kleinst- und Handwerksunternehmen durchgeführt, an der sich acht Länder (darunter Österreich) beteiligt haben.
Aus einer generellen Perspektive werden folgende Qualifikationsanforderungen zukünftig an Bedeutung gewinnen: Kunden- und Marktorientierung, Arbeiten in kooperativen, internationalen Arbeitsstrukturen sowie Aspekte des Managements. Unternehmen identifizieren den zukünftigen Qualifizierungsbedarf aber oftmals auch sektorspezifisch, wobei dieser eng an die jeweiligen Schlüsselfaktoren der sektoralen Veränderungsdynamiken gekoppelt ist.
Unternehmen, Unternehmensverbände und Weiterbildungsanbieter stimmen darin überein, dass es zukünftig einen Bedarf an gestiegenen Qualifikationen geben wird – es werden aber unterschiedliche spezifische Bedarfe betont: Unternehmen betonen besonders jene Qualifikationen, die mit den Kernarbeitsprozessen und einer Managementperspektive einhergehen. Verbände/Handwerksorganisationen heben besonders Qualifizierungsbedarfe mit Bezug zur Gestaltung der Arbeitsorganisation hervor. Bildungsanbieter ordnen den Qualifizierungsbedarfen der individuellen Dimension die größte Bedeutung zu.